Ihre Haltung bestimmt Ihren Erfolg

Wie Sie es schaffen, zu mehr Jobinterviews eingeladen zu werden, auf Augenhöhe zu kommunizieren und zu überzeugen.

Der Kampf um die Aufmerksamkeit

Das Kerngeschäft der Werbebranche besteht darin herauszufinden, wofür Sie und ich bereit sind, unsere Aufmerksamkeit zu verschenken. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, mit wie vielen Werbebotschaften wir uns tagtäglich konfrontiert sehen und vor allem, wie viele davon wir innerhalb eines Augenblicks sofort wieder ausfiltern. Uninteressant, irrelevant, langweilig. Unternehmen, die im Gegensatz dazu erfolgreich sind, setzen auf einen entscheidenden Faktor: Relevanz.

Bei Ihrer Bewerbung ist das kein bisschen anders, egal ob im Motivationsschreiben oder während Ihres Vorstellungsgespräches. Und genau um diese Einsicht geht es. Sie alleine sind verantwortlich dafür, Ihre Botschaft entsprechend zu kommunizieren. Sprechen Sie mich wirklich (!) persönlich an und bieten eine Lösung für mein Problem, haben Sie anderen bereits vieles voraus. Klarheit ist sexy, ich fühle mich in meiner Zeit respektiert. Und im Gegenzug widme ich Ihnen auch etwas von meiner Zeit.

Finden Sie Ihr Warum

Wir alle legen den Fokus unserer Kommunikation viel zu oft auf das „Was“, anstatt uns mit dem „Warum“ auseinanderzusetzen. Sie finden auf dieser Seite weder die klassischen Bewerbungsratschläge noch die besten fünf Tipps für Ihr Vorstellungsgespräch. Ich distanziere mich auch von absoluten Bewertungen verschiedener Methoden nach dem Motto „richtig oder falsch“. Worum es geht, ist Ihr Warum zu entdecken und davon überzeugt zu sein. Dann gelingt die Kommunikation ganz von selbst.

Was wir von Marketing und Vertrieb lernen können

Vereinfacht ausgedrückt besteht Ihre Bewerbung aus zwei Teilen: Ihrer schriftlichen Bewerbung und dem Jobinterview (oft in mehreren Runden). Und sobald Sie zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden, wissen Sie, dass Sie erfolgreich kommuniziert haben. Sie wurden als relevant eingestuft. Bravo, Marketinghausaufgaben erledigt. Jetzt übergeben Sie an den Vertrieb, den Verkauf. Und darin sehen viele Menschen ein Problem. „Verkauf, das bedeutet doch, dass ich jemandem etwas aufschwatzen muss, das er gar nicht braucht“. Dem war vielleicht so in den Hardselling-Methoden der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Nein, Verkauf ist viel mehr, er steht für einen Austausch: Problem – Lösung. Und solange Sie davon überzeugt sind, dass Sie Ihren Kunden (Personalern, Bereichsleitern, Geschäftsführern etc.) eine Lösung anzubieten haben, sogar die beste Lösung – nämlich sich selbst – was ist daran verwerflich?

Kurzer Epilog

Damit Sie den größt möglichen Nutzen aus diesen Inhalten ziehen können, setze ich im Grunde nur zwei Dinge voraus: Ihre Bereitschaft, sich selbst ehrlich zu hinterfragen und an sich zu arbeiten und, dass Sie die Veränderung, also Ihren neuen Job, auch wirklich wollen. Ich hoffe, dass ich Ihnen hier den einen oder anderen Impuls geben kann und dass Sie sich in Ihren kommenden Bewerbungen entspannt, von sich überzeugt und voll Energie wiederfinden.

ERFOLG BEI IHRER BEWERBUNG

Über Ihre Qualifikationen hinaus gibt es drei wesentliche Elemente, die darüber entscheiden, wie Sie im Jobinterview wahrgenommen werden. Richtig dosiert kommunizieren Sie damit Ihre Souveränität und Kompetenz.

  • Individuelle Vorbereitung – über den Tellerrand hinaus blicken

  • Kommunikation auf Augenhöhe – warum sie so wichtig ist

  • Überzeugende Gespräche – und wie sie lernen, diese zu führen

DIE FÜNF STUFEN

Fragen Sie sich nach Interviews öfter mal, was da gerade passiert ist, warum es Ihnen nicht gelungen ist, Ihre Stärken entsprechend zu kommunizieren oder haben Sie während des Gesprächs den starken Drang gefühlt, sich zu rechtfertigen und zu erklären? Ich kann Ihnen versichern, dass das in der Regel nicht an Ihren Qualifikationen liegt oder an Ihrer Motivation. Woran Sie arbeiten müssen, ist Ihr Selbstwert. Kein Tschakka, keine Magie, keine Psychologie oder Esoterik. Es ist eine einfache Gleichung: Eine zu geringe Wertschätzung Ihrer Selbst und Sie erwachen plötzlich in der Rechtfertigungsecke. Sind Sie andererseits von sich überzeugt, werden bestimmte Fragen im Interview, auch jene Punkte, die Ihnen zuvor unangenehm waren, keine Resonanz mehr erzeugen. Und dann beginnt das Gespräch auf Augenhöhe!

Ihre Überzeugung baut auf Ihrem Selbstwert auf. Meiner Erfahrung ist die Überzeugung etwas, das Ihnen Arbeit abverlangt, Tag für Tag, Stunde für Stunde. Sie ist eine Haltung. Selbstwert bedeutet, dass Sie es sich wert sind, dass Sie wissen, es verdient zu haben – egal, worum es sich dabei handelt. Ihren Selbstwert zu ergründen bedeutet, in sich hinein zu blicken, aber Überzeugung bedeutet, entsprechend zu handeln. Und gelebte Überzeugung … Sie ahnen es bereits … überzeugt. Sie schafft Vertrauen. Sie ist ansteckend. Und ich bin mir einer Sache sicher: Das ist kein Privileg für die Überflieger, die Stars und Promis. Es ist ein Grundrecht für jeden Menschen!

Sie ist der Schlüssel zu erfolgreicher Kommunikation, beruflich wie privat. Wie genau informieren Sie sich zB über Ihren potenziellen Arbeitgeber oder die Position, die Sie in diesem Unternehmen anstreben? Bringen Sie die erforderlichen Qualifikationen mit? Wenn ja: Kommunizieren Sie diese entsprechend? Und falls nicht: Verfügen Sie dafür über andere Fähigkeiten, mit denen Sie punkten können? Relevanz ist gelebter Respekt. Dürfen Sie diesen im Gegenzug auch voraussetzen? Die ehrliche Antwort lautet leider nein! Aber Sie erhöhen so Ihre Chancen, wahrgenommen zu werden und dürfen mit erhöhter Resonanz rechnen.

Klarheit entspringt der Relevanz, doch sie geht einen entscheidenden Schritt weiter: Sie lässt keinen Raum für Interpretation und führt nicht in die Irre. Wenn Sie sich mit einer Frage konfrontiert sehen, die Ihnen unangenehm ist oder gar davon ertappt fühlen, wissen Sie, dass Sie noch Zeit in die ersten zwei Stufen investieren müssen: Selbstwert und Überzeugung. Ein authentisches „Ja, da ich war sechs Monate auf Jobsuche“ ist zehnmal stärker als ein erzwungenes Erfinden von Aktivitäten und Beschäftigungen. Vor allem dann, wenn Sie selbst nicht mal Glauben schenken.

An dieser Stelle könnte ebenso die Entschlossenheit stehen. Sie können alles erlernen was Sie wollen, doch seien Sie sich einer Sache bewusst: Sie wollen etwas ändern. Und die Umstände ändern sich zumeist erst dann, wenn Sie sich selbst verändern. Und jetzt kommt ein (vielleicht) revolutionärer Gedanke: Was, wenn am Anfang die Angst steht und der Mut erst danach kommt? Sie sind am Weg zu einer neuen Selbstauffassung, dürfen in Zukunft selbstsicher und entspannt in Bewerbungsgespräche gehen. Sie sind imstande zu sagen, was sie wollen. Dazu müssen Sie im Grunde nur loslassen, was Ihnen bislang im Weg stand: Jene Überzeugungen, mit denen Sie sich selbst schon zu lange blockieren.